Krippenverein Nassereith

Schon vor dreihundert Jahren hat die Weihnachtskrippe in den Stuben dieses idyllischen Bergdorfes am Fuße des Fernpasses Eingang gefunden und die Krippenkunst ihre eigene volkstümliche Form entwickelt. So hat Nassereith als Krippendorf eine Tradition, die auch historisch erwiesen ist. 

Im 18. und 19. Jahrhundert lebte das Bildhauergeschlecht der Falbesoner (1728 bis 1881). Was dieses Künstlergeschlecht auf dem Gebiet des Krippenwesens unsterblich gemacht hat, sind die „Luemmandle“. Die aus Lehm hergestellten Krippenfiguren sind Halbreliefs und durchaus nicht etwa klobige, unbeholfene Gestalten, sondern feine zierliche Gebilde, die in Stellung und Ausdruck auf den ersten Blick die Künstlerhand ihres Schöpfers erkennen lassen. 

Charakteristisch für die „Nassereither Krippe“ ist ihr steiler Krippenberg. Er stellt den Lebensraum unserer Heimat dar. Fast täglich kamen die Nassereither Krippenfreunde in der Vorweihnachtszeit in der Werkstatt der Bildhauer Falbesoner zusammen, um von den großen Meistern zu lernen. Nach dem ersten Weltkrieg waren die "Nassereither Luemmandle“ bald nicht mehr gefragt, weil vielen die tatsächliche Werteinschätzung dafür fehlte. Schulleiter Alois Holzknecht versuchte, dass dieses Kulturgut nicht zur Gänze verloren ging. In den Fünfziger-Jahren was es Dr. Mantl, der sich der Nassereither Krippe besonders annahm. 

1951 wurde ein Krippenverein gegründet. Mitten im Sommer 1953 organisierte er eine Krippenausstellung, die in vier Wochen an die 4000 Besucher verzeichnen konnte. In der Folgezeit gab es dann keinen Krippenverein mehr, aber in vielen Familien ist die Krippe eine weihnachtliche Herzensangelegenheit geblieben.

Im September 1977 war es dann wieder soweit. Unter Obmann Willi Rappold wurde der neue Nassereither Krippenverein gegründet. Als Zeichen der Anerkennung des alten Krippendorfes, wurde der Landeskrippentag am 8. Dezember 1980 durchgeführt und am 6. Dezember 1987 konnte unter großer Anteilnahme der Bevölkerung das 10-jährige Bestandsjubiläum des Krippenvereins Nassereith gefeiert werden. 

Nach dem Tod des Obmannes übernahm der über Nassereith hinaus bekannte Krippenbauer und Schnitzer Johann Czizek die Leitung des Vereins. Bis zu seiner schweren Erkrankung wurden in Nassereith sehr viele Krippen gebaut. Im Jahr 2005 gründeten erneut einige Krippenfreunde den Verein neu. Zunächst fungierte Marialuise Kranewitter als Obfrau, im Jahre 2006 übernahm Robert Jordan die Obmannfunktion. Seither werden nicht nur die in der Bevölkerung sehr beliebten Baukurse für Erwachsene durchgeführt, sondern es werden fallweise auch in der Volksschule mit Kindern fleißig Krippen gebaut. 

Jeweils Anfang September/Oktober bis Dezember wird bei den Erwachsenenkursen zweimal in der Woche geschnitten, gehämmert, gesägt, geklebt verputzt und so weiter. Die Stilrichtung der dabei angefertigten Krippen ist gemischt. So entstehen orientalische und heimatliche Krippen, Kastenkrippen, Krippen im Krug, aber auch „Nassereither Luemmandle“ Krippen. Die Ergebnisse dieser Kurse werden jeweils in der Adventszeit im Gemeindesaal der Öffentlichkeit vorgestellt. 

Voraussetzung für diese Aktivitäten war natürlich die Einrichtung einer Krippenwerkstätte. Durch die Unterstützung der Gemeinde Nassereith und unter Mithilfe freiwilliger Helfer konnten wir bis zum Jahr 2010 die Kellerräumlichkeiten des Polizeihauses so adaptieren, dass ein reibungsloses Krippenbauen möglich ist. Seit den Neuwahlen im Mai 2022 hat Andreas Huter die Obmannfunktion inne.

Eine Gruppe von Menschen in Kleidung

Kontakt

Ort: Karl-Mayr-Straße 21
6465 Nassereith

ZVR-Nummer: 831080200

Obmann

Huter Andreas

Dormitz 367
6465 Nassereith

+43 676 367 79 75

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